Ein Beitrag von Michael Mary.
Was ist Geld? Das kann nicht in einem Satz beschrieben werden, denn Geld ist ein komplexes, multidimensionales soziales Phänomen. Für unsere Zwecke lässt sich sagen, dass es in seinen wesentlichen Funktionen dreierlei darstellt: Geld ist ein Versprechen, ein Mittel und ein Symbol.
Geld kam in die Welt, um den Warentausch zwischen Fremden zu ermöglichen. Geld ist seinem Wesen nach daher unpersönlich und kalt. In einer persönlichen menschlichen Beziehung kann Geld allerdings nicht kalt bleiben, schon gar nicht in einer Paarbeziehung. Dort muss es, entsprechend der Bindungsform, in der es auftaucht, seine Temperatur erhöhen.
– Auf der partnerschaftlichen Bindungsebene wird es zu kühlem Geld, zu Partnergeld.
– Auf der freundschaftlichen Bindungsebene verwandelt es sich in warmes Geld, in Freundesgeld.
– Auf der emotiona-leidenschaftlichen Ebene wird es heißes Geld, es wird Liebesgeld.
Für Paare kommt es darauf an, das Geld entsprechend der Verhaltenslogik des betreffenden Bereiches einzusetzen. Wird Geld schräg eingesetzt, also entgegen der Logik eines Liebesbereiches, schädigt es diese Bindungsebene.