Der Beitrag wurde von dem Journalisten und Autor Christoph Pfluger geschrieben.
Lieber Herr Mary, von einem Kollegen habe ich den Hinweis auf Ihr Buch über Geld in Paarbeziehungen erfahren. Ich hoffe, Sie weisen darin auch auf die Zwänge des Geldsystems hin, das ja leider so konstruiert ist, dass das Spiel zwingend immer mehr Verlierer produziert und sein Versprechen niemals halten kann, selbst wenn wir alle wollten. Daraus ergibt sich selbstredend, dass Geld fast überall mehr Konflikte schafft, als es lösen kann.
In Kurzform: Die Banken schöpfen Geld, wenn sie Kredite verleihen. Sie verleihen ja nicht das Geld der Sparer – diese behalten es nämlich –, sondern schreiben dem Kreditnehmer einen Betrag ins Konto, den es vorher nicht gegeben hat. Dabei entsteht ein Guthaben, das gleich bleibt (und in Zirkulation geht) und eine Forderung, die mit der Zeit wächst. Diese Asymmetrie ist der ungelöste Grundkonflikt in unserem Geldsystem. Weil es immer zu wenig Geld im System hat, muss immer mehr Luftgeld geschaffen werden (das bevorzugt die Reichen und erzeugt Umverteilung). Zudem verschärft sich der Wettbewerb unter den Individuen und Firmen um das knapper werdende Geld. eine weitere folge ist, dass immer mehr Lebensbereich, die früher ohne Geld bestens funktionieren, dem Geldverkehr unterworfen werden. Das ist in Familien und Beziehungen leicht abzulesen.
In der kürzestmöglichen Form habe ich es hier zusammengefasst.